
Wir haben in den letzten Wochen des Oktobers ein paar schöne tage verbringen können.
Im Rahmen der Autonomen Kulturwoche anlässlich des 25.jährigen Geburtstages der KTS veranstalteten wir zwei Veranstaltungen. So gab es von uns ein paar Tipps und Tricks für Demonstrierende. Denn wer seine Rechte kennt und weiß wie er sich vor der Polizei bei Demonstrationen und Verhaftungen schützen kann bzw. was die Bullen dürfen und was nicht ist klar im Vorteil. Sehr spannend und kontrovers wurde auch über Künstliche Intelligenz, Digitalisierter Fremdbestimmung und Selbstschutz diskutiert. Wir freuten uns, daß ein Teil vom Capulcu-Kollektiv unsere Einladung angenommen hat und ihr neues Buch “Dele_te! vorstellte.
Auch gefreut haben uns die vielen Hausbesetzungen im Rahmen der Squattingdays. Nicht so gut finden wir die Räumungen dieser Häuser.
Freiburg Polizeiburg
Geräumt wurde um weiter leerstehen zu lassen, aus einer Lust heraus oder um einer Luxussanierung und damit einhergehender Verdrängung den Weg frei zu machen.
Und dafür griff die Polizei ganz tief in ihre Trickkiste und holte einiges aus ihrem Arsenal auf die Straße.
Neben den schon bekannten aggressiven Hundertschaften, wurde auch die neueste Technik auf die Straße gebracht bzw. in die Luft. So waren bei zwei Räumungen Drohnen im Einsatz, spezial Werkzeuge und weitere technische Spielereien.
Die Polizei wirkte nicht nur alleine schon durch ihre Ausrüstung militärisch, insgesamt hatte Mensch das Gefühl Soldaten gegenüber zu stehen. Dies bestätigte sich durch die zwei SEK Einsätze.
Um Leute einzuschüchtern und zu erniedrigen war der Polizei nichts zu schade. Mit abgerichteten Hunden Leute festsetzen, Schläge, Tritte, Knüppel, Schmerzgriffe. Vorübergehendes Einsperren in kleine Einzelzellen. Mit Haft drohen. Erniedrigende Identitätsfeststellungen auf der Wache. Auch wurde beobachtet wie ein People of Colour gefesselt und blutend durch einen Flur in der Polizeiwache geschleift wurde.
Leute die draußen vor der Wache auf die Festgenommenen warteten wurden gefilmt, bekamen Platzverweise, wurden z.T. ebenfalls verhaftet und auf die Wache gebracht und bekamen eine Art Hausarrest, mit der Drohung wenn gegen diesen verstoßen wird in den Keller der Wache gebracht zu werden.
Trotz einem großen Polizeiaufgebot ließen sich über tausend Leute nicht die Laune verderben. Laut, kraftvoll, tanzend wurde gegen Rechtsruck und Repression demonstriert. Umso mehr hat es uns gefreut, daß es Demonstrierenden gelungen ist die Polizei davon abzuhalten, sich vor die Kronenstraße 21 zu stellen.
Wir stellen fest das die Polizei immer martialischer und aggressiver Auftritt und sehr gerne eskaliert und Gewalt anwendet. Auch die Ultras müssen das immer mehr feststellen. So berichten die Fangruppen schon seit längerem von großen und schikanösen Polizeieinsätzen in und um das Stadion.
Vergessen wir nicht die täglichen erniedrigenden, rassistischen Kontrollen gegen diejenigen die nicht in das Weltbild der Polizei passen, wie die regelmäßig stattfindenden Großrazzien im Stühlingerkirchpark die sich hauptsächlich gegen People of Colour richten.
Anna und Arthur halten’s Maul!
Aber nicht nur mit Tritten, Schlägen, einsperren, beleidigen versuchen sie uns Einzuschüchtern und zu strafen. Die Polizei sammelt auch alles mögliche an Daten von uns, so wird regelmäßig auf Demonstrationen gefilmt, Personalien und Fingerabdrücke aufgenommen. Auch werden Menschen in Datenbanken gelistet und dort von der Polizei einer von ihr definierten Gruppe zugewiesen. Auch das abfragen von Funkzellen kommt immer häufiger zum Einsatz, dies dient um dich zu lokalisieren.
Hausdurchsuchungen sind ebenfalls ein beliebtes Mittel um an gewünschte und nichtgewünschte Informationen zu kommen. Da hilft es nochmals zu Hause aufzuräumen (was brauche ich wirklich in der Wohnung?) und alle elektronischen Datenträger zu verschlüsseln.
Auch versucht die Polizei immer wieder Leute auf die Wache einzuladen um sie zu verhören. Nicht hingehen, nichts sagen. Denn: “Ich muss sie darauf hinweisen das alles was sie sagen auch gegen sie verwendet werden kann und wird!”
Wenn ihr Post bekommt oder Fragen habt kommt gerne bei uns vorbei oder schreibt uns eine verschlüsselte e-mail -> eafreiburg @linksunten.ch Persönlich trefft ihr uns Montags zwischen 19 und 20 Uhr in der KTS an. Melden könnt ihr euch auch wenn ihr Post oder Ärger bekommt wegen den Hausbesetzungen bei der squattingdays-anti-repressionsgruppe: squatfreiburg_antirep @ ungehorsam.ch
Auch herzlich eingeladen seid Ihr zu unserer Veranstaltung
–Was tun bei Hausdurchsuchung?- am 17.11.19 um 14 Uhr in der KTS
eafreiburg november’19


Am 8. August 2019 wurde Luc während einer Fahrzeugkontrolle der Anti-Kriminalitäts-Brigade (BAC) in Burgund (Frankreich) festgenommen, in Abschiebehaft gebracht und im Schnellverfahren aus Frankreich ausgewiesen. Ihm wurde mitgeteilt, dass gegen ihn ein Aufenthaltsverbot vorliegt. Nach 22 Stunden in Abschiebehaft wurde er von den Flics zur deutsch-französischen Grenze verfrachtet und den deutschen Cops übergeben, die ihn direkt wieder vor die Tür setzten. Grund für seine Auslieferung ist ein Einreiseverbot nach Frankreich, welches am 18. Juli 2019 ausgestellt und ihm nie zugestellt wurde. Als Begründung nennt das französische Innenministerium eine Personenkontrolle von Luc bei Protesten gegen das Atommüllendlagerprojekt (CIGEO) in Lothringen und dass angeblich Ermittlungen im Zuge der g20 Proteste in Hamburg gegen ihn laufen. Luc hat einen Arbeitsvertrag in Frankreich und wollte als freier Mitarbeiter von Radio Dreyckland über den G7 Gipfel in Biarritz berichten.
Am 21.01.2019 fand vor dem Landgericht Freiburg der Berufungsprozess gegen einen Aktivisten statt. Dieser Beteiligte sich im April 2016 an einer Grenzblockade an der Deutsch-Schweizerischen Grenze. Mit dieser Aktion wurde auf die Flüchtlings- und Grenzpolitik der EU aufmerksam gemacht. Ziel war es zu Zeigen das nicht alle Menschen Reisefreiheit genießen und es viele Menschen gibt die an den Grenzen der Festung Europa in menschenunwürdigen Verhältnissen ausharren müssen.
Seit ein paar Wochen trudeln die ersten Vorladungen bei Antifaschisten ein die sich am 29.10.2018 der JA/AfD in den Weg gestellt haben. Zurzeit sind nach unserem Kenntnisstand mind. 27 Verfahren gegen Antifaschisten am laufen, die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe“Demo“ des Polizeipräsidium Freiburgs schließt nicht aus das es nach Auswertung des Videomaterials zu noch mehr Ermittlungsverfahren kommt.